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Hersteller vs. Privatiers: WEC will "richtige Balance" wahren

WEC-Boss Gerard Neveu erklärt zu einem, warum die Langstrecken-WM derzeit auf einer Erfolgswelle schwimmt und zum anderen, wie er dies beibehalten will

(Motorsport-Total.com) - Die "Rennen im Rennen" sind seit jeher das Salz in der Langstrecken-Suppe. In der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) gibt es derzeit vier Klassen: LMP1, LMP2, GTE-Pro und GTE-Am. Jede Klasse für sich produziert packende Rennen, was vor wenigen Wochen bei den 24 Stunden von Le Mans wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde.

Titel-Bild zur News: Le Mans Starterfeld

Die WEC begeistert mit vollem Starterfeld und packenden Rennen in allen Klassen Zoom

Die LMP1-Klasse, genauer gesagt die LMP1-H, ist den großen Werksteams vorbehalten. Dort treten der jahrelange Platzhirsch Audi, der immer besser in Schwung kommende Herausforderer Toyota und der von Beginn an starke auftretende Rückkehrer Porsche mit hochentwickelten Hybrid-Boliden gegeneinander an.

Gerard Neveu zeigt sich angesichts des aktuellen Wettbewerbs hochzufrieden. "Ich glaube, die Hersteller gehen ohne Emotionen an die Sache heran. Sie suchen einfach nach Wegen, wie sie ihre Top-Technologie am besten zur Geltung bringen können", spricht der WEC-Boss gegenüber 'racer.com' das zu dieser Saison neu eingeführte Effizenzreglement an und blickt mit Freude voraus: "Im nächsten Jahr stößt ein vierter Hersteller dazu. Ein weiterer womöglich schon bald."

LMP1-L im Lot, LMP1-H noch nicht ganz

In der LMP1-L - gewissermaßen die "Light"-Version der LMP1-H, weil ohne Hybridtechnik - war Rebellion bis Le Mans das einzige Team. Ab sofort erhält das Schweizer Privatteam aber Konkurrenz durch Lotus. Durch den Zweikampf wird auch die LMP1-H sportlich aufgewertet.

Lotus P1/01

Konkurrenz für Rebellion: Der Lotus P1/01 bereichert ab Austin die LMP1-H Zoom

Könnten sich dort bald noch mehr Teams einfinden? "Das braucht Zeit", meint Neveu und erinnert: "Wir haben diese Klasse erst im vergangenen Jahr offiziell ins Leben gerufen. Derzeit haben wir Rebellion. Der Lotus wurde kürzlich vorgestellt. Bis wir weitere Teams begrüßen können, wird noch etwas Zeit vergehen, aber ich bin sicher, dass es so kommen wird."

In der LMP2-Klasse rennen leistungsschwächere und ohne Hybrid auskommende Prototypen, wobei die Coupés den jahrelang bewährten Spydern langsam aber sicher den Rang ablaufen. Die GT-Szene gliedert sich in der WEC in die Klassen Pro und Am, wobei die Unterschiede weniger auf die technische Spezifikation der Autos, als vielmehr auf die Besetzung der Cockpits zurückzuführen sind. In der Pro-Klasse tummeln sich ausschließlich Profi-Rennfahrer, wohingegen in der Am-Klasse mindestens ein Amateur-Fahrer (Bronze-Status) pro Auto gemeldet sein muss.

Desaster für die Größe des Starterfeldes vermeiden

"Wollen wir den guten Weg der WEC beibehalten, dann müssen wir sicherstellen, dass wir die richtige Balance zwischen Privatiers und Herstellern wahren", sagt Neveu und präzisiert: "Du brauchst die Hersteller, um die Szene als Ganzes ins Rampenlicht zu rücken. Wenn wir aber nicht die Unterstützung der Prviatiers hätten, würden uns einige Autos im Feld fehlen. Das entspräche nicht dem Geist von Le Mans."

Gerard Neveu

WEC-Boss Neveu liegt viel daran, dass Hersteller und Privatiers zufrieden sind Zoom

"Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass es Desaster für die Größe des Starterfeldes ist, wenn wir uns nur auf die Hersteller konzentrieren. Dann verlieren wir die Prviatiers. Wir haben auch gelernt, dass wir die Hersteller verlieren, wenn wir nicht aufpassen. Wenn sie keine Möglichkeit haben, ihre Technologien zu präsentieren, ist das gleichermaßen ein Desaster für die Größe des Starterfeldes", weiß der WEC-Boss und kommt zum Schluss: "Wir versuchen, die richtige Balance zu wahren. Das ist wichtig."

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