Marc Marquez: "Bin nicht überrascht, dass Quartararo bei Yamaha bleibt"

Marc Marquez sagt, dass er aufgrund von Fabio Quartararos Alter versteht, warum der Franzose bei Yamaha verlängert hat, obwohl die M1 kaum konkurrenzfähig ist

(Motorsport-Total.com) - Wenige Tage vor dem MotoGP-Wochenende in Austin gab Yamaha die Verlängerung des Vertrags mit Fabio Quartararo um zwei weitere Jahre bis Ende 2026 bekannt.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Marc Marquez

Fabio Quartararo (Yamaha) im Gespräch mit Marc Marquez (Gresini-Ducati) Zoom

Quartararo selbst begründete seine Entscheidung vor allem mit dem internen Umstrukturierungsprozess, der vor einigen Monaten im technischen Bereich des japanischen Werks eingeleitet wurde. Der wichtigste Aspekt dabei: Die Verpflichtung von Massimo Bartolini, einst rechte Hand von Gigi Dall'Igna bei Ducati, als Technischer Direktor im Yamaha-Programm.

Bevor Quartararos Verbleib offiziell gemacht wurde, verglichen viele das Dilemma, vor dem er steht, mit jenem von Marc Marquez aus der Saison 2023. Der Spanier zog die Reißleine, hat Honda nach elf gemeinsamen Jahren verlassen und hat sich dem Gresini-Team angeschlossen.

Im Ducati-Satellitenteam tritt Marquez mit einer Desmosedici an, die nicht einmal der neuesten Spezifikation entspricht. Es ist ein Abenteuer, das ihn seiner eigenen Aussage zufolge aus seiner Komfortzone herausführt, um wieder Spaß am Motorradfahren zu haben.

Obwohl Quartararo die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen hat, versteht Marquez die Gründe, die den Franzosen dazu gebracht haben, Yamaha eine weitere Chance zu geben. Der Hauptgrund ist Quartararos junges Alter. Er wird am Samstag dieser Woche 25 Jahre alt. Marquez ist mehr als sechs Jahre älter. Er wurde im Februar 31 Jahre alt.

"Ich bin nicht überrascht, dass Quartararo bei Yamaha bleibt", sagte Marquez am vergangenen Wochenende in Austin im Gespräch für die spanischsprachige Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network. "Vor allem, weil Yamaha Yamaha ist und Honda Honda ist. Früher oder später werden sie wieder vorne sein. Viele Leute haben es mit meiner Situation verglichen, aber Fabio hat noch viel mehr Zeit als ich sie hatte."

Ein weiteres Element, das ihn mit der Entscheidung seines Rivalen sympathisieren lässt, ist laut Marquez, dass Quartararo das Trauma nicht kennt, dass der Spanier selber infolge seines schweren Sturzes aus Jerez 2020 erlebt hat. Die Armverletzung, die er sich damals zuzog hatte letztlich vier Operationen zur Folge.

Fabio Quartararo, Marc Marquez

Marquez kann Quartararos Entscheidung verstehen, sieht aber auch eine Gefahr Zoom

"Er hat keine solche Phase durchgemacht wie ich, mit einer sehr schweren Verletzung, die mich sogar an mir selber zweifeln ließ. Das ist ein ganz entscheidend", so Marquez, der am vergangenen Wochenende in Austin im Sprint Zweiter wurde und tags darauf im Grand Prix in Führung liegend gestürzt ist.

Quartararo belegte am Samstag P15 und am Sonntag P12. Es war ein weiterer Beweis dafür, dass der Weg, welcher vor Yamaha liegt, nicht an einem Wochenende zurückgelegt werden kann. Nach den ersten drei Grands Prix der MotoGP-Saison 2024 liegt der Weltmeister von 2021 auf dem zwölften Rang der Gesamtwertung, wobei sein bisher bestes Ergebnis P7 aus Portugal ist.

"Wenn du dich in einem Projekt befindest, in dem dir viel gegeben wurde und dir mehr versprochen wird, dann ist es normal, dass man Geduld und Vertrauen hat", sagte Marquez. Gleichzeitig ist er sich bewusst, dass in einem so wettbewerbsorientierten Umfeld wie der MotoGP-Klasse nicht immer belohnt wird: "Man muss Vertrauen und auch Glück haben, denn alle Ingenieure arbeiten hart. Das Glück liegt darin, dass [die Techniker] den Schlüssel finden, der zu einem konkurrenzfähigen Motorrad führt."

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