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  • 12.07.2014 12:18

  • von Timo Pape

Di Montezemolo: Formel 1 hat keinen Charme mehr

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo ist mit der Gesamtsituation der Königsklasse unzufrieden - Wenn Bernie Ecclestone nicht reagiert, mache er es eben selbst

(Motorsport-Total.com) - So heftig wie in diesem Jahr stand die Formel 1 vermutlich noch nie in der Kritik. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass die Zuschauerzahlen weltweit zurückgegangen sind, äußern sich zahlreiche wichtige Größen der Königsklasse in regelmäßigen Abständen missbilligend über ihre eigentliche Liebe. Ob Fahreridole wie Sebastian Vettel oder strahlende Präsidenten wie Luca di Montezemolo - alle hauen munter drauf.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo hat die Nase gestrichen voll von der "neuen" Formel 1 Zoom

Der Grund: Sie wollen etwas verändern. Die Wirkung: Der Ruf der Formel 1 wird mit jeder Aussage immer negativer. Warum? Weil die geforderten Veränderungen - die ja auch längst nicht von allen gestützt werden - ausbleiben. Nun hat sich Ferrari-Boss di Montezemolo erneut zu Wort gemeldet und droht dem Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, die Sache - wenn nötig - selbst in die Hand zu nehmen.

Er habe den 83-Jährigen bereits vor einem Monat in einem Brief gebeten, ein Krisentreffen einzuberufen. "Wenn er das nicht macht, mache ich es selbst. Das sehe ich als meine Pflicht", so der Italiener gegenüber 'Focus'. Besonders die diversen Sparansätze des neuen Reglements stoßen dem Chef der Scuderia sauer auf: "Das hat alles keinen Charme mehr, wir müssen dringend etwas tun. Die Regeln sind viel zu kompliziert, die Rennsportler fahren wie Taxifahrer."

Zwar seien die Rennen noch immer populär, doch so wie im Moment gehe es nicht weiter. "Sie sollen Sprit und Reifen sparen, statt schnell zu sein, halten andauernd an - das versteht kein Zuschauer mehr, weder vor den Fernsehern noch auf der Tribüne", ist sich di Montezemolo sicher. Ihm nach soll ein Team selbst entscheiden können, wie viel Sprit und Reifen es verbrauchen will. "Früher gewann einfach der beste Mann im besten Auto", bedauert der 66-Jährige.


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