• 06.12.2013 08:10

  • von Roman Wittemeier

Porsche: Beste Aussichten für Kundenteams

Porsche möchte 2014 bis zu drei Kundenautos in der WEC sehen: GTE-Am-Teams bekommen neueste Version des 911 RSR

(Motorsport-Total.com) - Porsche hat sich durch ein umfangreiches Update am 911 RSR pünktlich zum Saisonfinale der WEC in Bahrain wieder besser in den Wettbewerb gebracht. Marc Lieb und Richard Lietz konnten das verbesserte Potenzial des Elfers im Qualifying in die Pole-Position umsetzen, die Teamkollegen Jörg Bergmeister und Patrick Pilet hatten im anschließenden Rennen nicht so viel Pech wie die Markenkollegen und erreichten Rang zwei in der GTE-Pro-Klasse.

Titel-Bild zur News: Marc Lieb, Richard Lietz

Der Porsche 911 RSR fuhr in Bahrain erstmals in der neuen Spezifikation Zoom

"Die neue Version ist ein deutlicher Schritt voran", sagten die Porsche-Werksfahrer nach dem ersten Einsatz unisono. Die Zuffenhausener hatten erhebliche Veränderungen vorgenommen. Das aktuelle Paket ähnelt sehr der erfolgreichen Konfiguration aus Le Mans 2013. An der Front sind die Aushöhlungen wieder verschwunden. Dadurch ging an der Vorderachse zwar etwas Abtrieb verloren, aber man verringerte den Luftwiderstand.

Durch einen um 80 Millimeter breiteren Heckflügel hat man die Aerobalance erheblich nach hinten verschoben. Die Tankgeometrie wurde verändert, der Schwerpunkt liegt nun noch etwas tiefer und eine breitere Felge (plus ein Zoll) am Heck gibt der Reifenflanke mehr Stabilität. Anpassungen an der Kinematik und eine veränderte Cockpitkonsole samt neuem Steuergerät (nun Tipp- statt Kippschalter) runden das Update am 911 RSR ab.

Kunden fahren 2014 aktuelles Material

Warum wurden die Veränderungen so kurz vor dem Ende der Saison vorgenommen? Ganz einfach: Im ersten Jahr durften am 911 RSR einige Anpassungen vorgenommen werden, bevor die Homologation für die Zeit ab 2014 kaum noch Veränderungen zulässt. Das GTE-Auto aus Stuttgart wird nun quasi auf dem Stand von Bahrain 2013 eingefroren. Das Werksteam Manthey wird die jüngste Ausbaustufe im kommenden Jahr einsetzen, und die Kundenteams haben in der GTE-Am-Kategorie eine neue scharfe Waffe.


Fotos: WEC in Bahrain


Der große Vorteil der Kunden: Sie fahren 2014 auf dem gleichen Stand wie das Werksteam in der WEC. Der 911er ist in diesem Jahr in der entsprechenden Konfiguration gefahren, somit gilt er als Vorjahresfahrzeug und ist somit für den Einsatz in der Amateurklasse legal. "Wir sind in Gesprächen mit Teams", sagt Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. In der abgelaufenen Saison haben Proton und IMSA je einen Porsche in der GTE-Am-Klasse eingesetzt. Womöglich kommt 2014 ein weiteres Team hinzu.

"Mehr als drei Kundenautos können wir bis zum Saisonstart in Silverstone kaum stemmen. Und das bedeutet jetzt nicht, dass es überhaupt drei Kundenautos in der kommenden Saison geben wird", schränkt Kristen ein. "Ich möchte es mal so sagen: Zu diesem Zeitpunkt des Jahres gibt es immer Interessenbekundungen von einigen Seiten. Die Erfahrung zeigt aber, dass nicht all diese Gespräche wirklich in die Bestellung eines Kundenautos münden."

Cockpitbesetzungen: Entscheidung Mitte Dezember

Die Verhandlungen mit potenziellen Kunden dürften bis in das kommende Jahr hinein andauern. Schneller soll eine Entscheidung über die Cockpitbesetzung der Werksautos fallen. "Bezüglich der Fahrer müssen wir noch Gespräche führen. Das passiert aber bald, denn die Saison in den USA beginnt früh im Jahr. Und wir wollen schließlich nicht, dass einer unserer Piloten in den falschen Flieger steigt", schmunzelt Kristen. Mindestens vier Fahrer aus dem Kader werden in der USCC für das neue Werksteam Porsche North America (ehemals Core Autosport) an den Start gehen.


Fotostrecke: Porsches LMP1-Team für 2014

"Mehr als zehn Werksfahrer benötigen wir in unseren GT-Programmen nicht. Das bedeutet, dass wir im Falle eines Abgangs diesen frei werdenden Platz wieder auffüllen werden. Darüber hinaus werden aber keine Piloten hinzukommen", sagt der Porsche-Motorsportchef vor dem Start in ein Jahr mit gleich drei Werksprogrammen: LMP1 und GTE-Pro in der WEC sowie GTLM in der United SportsCar Championship (USCC).

Timo Bernhard und Romain Dumas verabschieden sich aus dem GT-Programm in Richtung LMP1, Marc Lieb könnte folgen. Als Nachrücker für die Einsätze in der WEC und USCC stehen beispielsweise Youngster Michael Christensen, Nick Tandy oder Jean-Karl Vernay bereit. Die in Bahrain eingesetzten zwei 911 RSR werden nun in die USA transportiert. Die dortige Werksmannschaft wird mit den beiden Fahrzeugen an den kommenden Tests der USCC teilnehmen.

ADAC GT MASTERS LIVE

ADAC GT Masters im TV

Nächstes Event

Zandvoort

7. - 9. Juni

Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!